Das Heft „rote blätter 5: Das Fanal von Stalingrad“ fasst die meisten Beiträge von einer Gedenkveranstaltung am 19. Februar 2018 im Münzenbergsaal am Berliner Franz-Mehring-Platz 1 schriftlich zusammen. Im offiziellen Deutschland war es – wie erst recht zum 80. Jahrestag – auch schon zum damaligen 75. Jahrestag des Sieges der Roten Armee in der historischen Schlacht um Stalingrad ganz still. Am 2. Februar 1943 endete mit der Kapitulation durch den Generalfeldmarschall Paulus und die Reste der deutschen Wehrmacht vor Stalingrad dieses wohl opferreichste Gemetzel des Zweiten Weltkriegs. Erst 14 Monate nach dieser entscheidenden Wende für einen Sieg über den Hitlerfaschismus eröffneten die US-amerikanischen und britischen Alliierten der Sowjetunion endlich eine zweite Front gegen Hitlerdeutschland. Mit der Veranstaltung wurde sowohl mahnend an die deutsche Schuld für den Vernichtungsfeldzug erinnert als auch an das Signal von Stalingrad für die Befreiung Europas vom Faschismus als ein Gebot für die Gegenwart.
In vielen Teilen der Welt wird heute noch ebenso der Bedeutung des Sieges in Stalingrad gedacht, sei es mit Mahnmalen an Gräberfeldern, mit der Pariser Metrostation „Stalingrad“ oder auch mit Prosa oder Lyrik wie der des chilenischen Poeten, Kommunisten und Nobelpreisträgers Pablo Neruda in seinem Gedicht „Neuer Liebesgesang für Stalingrad“:
Das tiefe Salz, das von neuem du trägst
zum Herzen des geängstigten Menschen
…
Die Hoffnung, die aufbricht in den Gärten
wie des erwarteten Baumes Blüte,
die von Gewehren geprägte Buchseite
die Lettern des Lichtes, Stalingrad. …
Für seine Generation war der Sieg der Roten Armee in Stalingrad Salz, Hoffnung, Tränen, Liebe. Stalingrad stand und steht in der ganzen Welt für die Wende im Feldzug nach dem Plan Barbarossa gegen die Sowjetunion und damit zum Sieg im Zweiten Weltkrieg über die Barbarei des Hitler-Faschismus in Europa. Da das offizielle Deutschland wie schon in früheren Jahren demonstrativ keine Würdigungen für nötig gehalten hatte, ergriffen aus diesem Anlass Friedensaktivisten und Linke in auch in Berlin die Initiative für diese Veranstaltung unter dem Motto „Das Fanal von Stalingrad: Befreiung statt Vernichtungskrieg – gute Nachbarschaft zu Russland statt Feindschaft“.
Die Broschüre, herausgegeben von Wolfgang Gehrcke und Christiane Reymann, enthält neben einer Grußadresse der Stadt Wolgograd vom Oberbürgermeister Andrej Kossolapow die Textbeiträge von Michael Schneider, Ellen Brombacher, Andrej Reder, Sabine Kebir, Marianne Linke, Alexander Rahr, Daniela Dahn und Reiner Braun sowie einen Beitrag von Wolfgang Gehrcke und Christiane Reymann zur der Veranstaltung „Dialog an der Wolga“ vom 30.10. bis 2.11.2018 in Wolgograd. Nicht dokumentiert werden konnten etwa das Grußwort der Botschaft der Russischen Föderation in Berlin, überbracht vom Botschaftsrat Wadim W. Danilin, auch nicht die Beiträge von Dr. Diether Dehm, Uli Gellermann und von Laura Freiin von Wimmersperg von der Berliner Friedenskoordination (FriKo) sowie die musikalischen Beiträge von Gina und Frauke Pietsch. Allerdings erinnert eine kleine Fotogalerie auf der Website von Wolfgang Gehrcke sowohl an die Vortragenden als auch an den großen Teilnehmerkreis der Gedenkveranstaltung.
Die Broschüre hat 56 Seiten und wurde auf der Website von Wolfgang Gehrcke am 18. November 2018 unter diesem Hyperlink als „rote blätter 5: Das Fanal von Stalingrad“ angekündigt. Es steht auch der folgende Link für den Download dieser DIN-A5-Broschüre im pdf-Format zur Verfügung.